Herz einschalten – Rassismus ausschalten

2024-03-22
Posted in Projekt
2024-03-22 Mark Sauer

Projektträger: Verein Miteinander leben e.V.

Kurzbeschreibung:

Der Verein Miteinander leben e.V. betreut im Auftrag der ‘Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen‘ die Webseite »Herz einschalten – Rassismus ausschalten«. Im Zuge der gemeinsamen Bewerbung von Stadt und Amt bei der ’European Coalition against Racism’ (ECCAR) soll darauf aufbauend ein Programm mit Angeboten zur Bekämpfung von und Sensibilisierung gegen Rassismus entwickelt werden, das sich an den Maßnahmen des 2023 gemeinsam entwickelten ’10-Punkte-Aktionsplanes gegen Rassismus und Diskriminierung’ orientiert.

Inhalt/ Konzept:

Entsprechend des ’10-Punkte-Aktionsplanes gegen Rassismus und Diskriminierung’ (s. Anlage) sollen folgende Angebote entwickelt und etabliert werden:

  1. Verstärkte Wachsamkeit gegenüber Rassismus

Die Stadt Ratzeburg (und das Amt Lauenburgischen Seen) verpflichtet(n) sich, zusammen mit der Zivilgesellschaft Maßnahmen zu ergreifen, um rassistische Vorfälle zu erfassen, zu dokumentieren, zu bewerten, aufzuklären und zu melden.

Maßnahme:
Aktivierung eines Rassismus-Monitoring in Form eines standardisierten Fragebogens zur Aufnahme rassistischer Vorfälle, der mit ausgebildeten Interviewer*innen aufgenommen werden kann und Betroffenen die Möglichkeit bietet, anonym oder mit Namen, sicher, frei und völlig selbst bestimmt über das Erlebte und Erlittene zu sprechen.

Maßnahme:
Bekanntmachung des Rassismus-Monitoring in den migrantischen Communities

Maßnahme:
Bildung einer Auswertungsgruppe im Rassismus-Monitoring, die rassistische Vorfälle bewertet, aufklärt, Hilfestellung zu Beratungs- und Unterstützungsinstitutionen vermittelt oder bei Bedarf und mit Zustimmung der Betroffenen auch zur Anzeige bringt.

Maßnahme:
Jährliche Erstellung eines öffentlichen Berichtes aus dem Rassismus -Monitoring mit anonymisierten Fallbeispielen, um die die allgemeine Öffentlichkeit zu sensibilisieren.

  1. Bessere Unterstützung für die Opfer von Rassismus und Diskriminierung

Die Stadt Ratzeburg (und das Amt Lauenburgischen Seen) verpflichtet(n) sich, zusammen mit der Zivilgesellschaft Opfern von Rassismus und Diskriminierung in Notfällen schnell und solidarisch zu helfen und ihnen adäquate Beratung und Unterstützung zu vermitteln.

Maßnahme:
Aufbau einer Notfallroutine für eine schnelle und solidarische Hilfe bei rassistisch motivierten Gewalttaten.

Maßnahme:
Aufbau einer Anlaufstelle für Betroffene von rassistischen Vorfällen, die weitergehende Beratung vermittelt (z.B. psychologische Beratung, Opferberatung, Rechtsberatung, Beschwerdeführung).

Maßnahme:
Aufbau von kollegialen Kooperationsbeziehungen zu Beratungsinstitutionen im Land (z.B.: Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck, ZEBRA – Zentrum für Betroffene rechter Angriffe, Antidiskriminierungsstelle des Landes Schleswig-Holstein oder Antidiskriminierungsverband Schleswig-Holstein (advsh) e. V.)

Maßnahme:
Regelmäßige Durchführung von ‚Empowerment-Workshops‘ für Menschen, die von rassistischen und diskriminierenden Vorfällen betroffen sind.

Maßnahme:
Aufbau eines Selbsthilfenetzwerkes in Form eines ‚Safe Space‘ zum Zwecke des vertrauensvollen Austausches für Menschen, die von rassistischen Vorfällen betroffen sind.

Maßnahme:
Aufbau eines Pools von ehrenamtlichen Sprach- und Kulturmittler*innen unterschiedlicher Herkunft, die bei Beratungs- oder Dokumentationsgesprächen unterstützen können.

  1. Die Stadt als aktive Förderin gleicher Chancen

Die Stadt Ratzeburg (und das Amt Lauenburgischen Seen) verpflichtet(n) sich, zusammen mit der Zivilgesellschaft für die gleiche Chancen aller Menschen einzutreten und ein entsprechendes Selbstverständnis zu formulieren und zu propagieren.

Maßnahme:
Entwicklung einer Selbstverpflichtungserklärung für alle angeschlossenen Institutionen, die

  • von der Prämisse ausgeht, dass Rassismus und Diskriminierung alltäglich sind und überall vorkommen können
  • zum Hinschauen verpflichtet
  • zur Sensibilisierung und Selbstreflexion verpflichtet
  • die Vielfaltgestaltung als gemeinsames Ziel definiert

Maßnahme:
Entwicklung eines Labels unter dem Motto „Herz einschalten – Rassismus ausschalten“, das identitätsstiftend für die gemeinsame Arbeit gegen Rassismus ist und das alle angeschlossenen Institutionen offen zeigen.

Maßnahme:
Belebung und Fortentwicklung der bestehenden Kampagne „Herz einschalten – Rassismus ausschalten“, die von allen angeschlossenen Institutionen getragen wird.

Die beschriebenen Maßnahmen sollen in einer neu zugründenden Arbeitsgruppe ausgestaltet werden, die sich aus Betroffenen und Multiplikator*innen von Stadt, Amt und Zivilgesellschaft zusammensetzt. Die Idee ist, diese Arbeitsgruppe im Sinne einer Nachfolge des ehemaligen ‘Ratzeburger Bündnis’ zu etablieren und so wieder eine breite zivilgesellschaftliche Beteiligung aufzubauen.

Zur Umsetzung dieser Maßnahmen soll eine Koordinationsstelle auf Honorarbasis geschaffen werden.

Alle Funktionseinheiten der ‘Partnerschaft für Demokratie’ (Federführendes Amt, KuF, Begleitausschuss) wirken proaktiv und unterstützend mit.


Zielgruppe des Projektes:

Zielgruppe des Projektes sind Menschen die von Rassismus betroffen sind oder sein können, zivilgesellschaftlich engagierte Multiplikator*innen sowie die allgeneine Öffentlichkeit.


Ziel des Projektes:

Ziel des Projektes ist es, die Umsetzung des ’10-Punkte-Aktionsplanes gegen Rassismus und Diskriminierung’ der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen aktiv, koordiniert, abgestimmt und schrittweise zu betreiben.


Laufzeit:
01.04.2023 – 31.12.2023

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