Damals ist heute

2023-01-23
Posted in Projekt
2023-01-23 Mark Sauer

Projektträger: Volkshochschule Ratzeburg um Umland e.V. in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V.

Kurzbeschreibung:

Spuren von Antisemitismus in unserer Gesellschaft zu finden, bedarf einer aufmerksamen Haltung. Sie sollte geprägt sein von einem wachsamen Blick in die Gegenwart und der Bereitschaft, sich mit den Erscheinungsformen von Antisemitismus und jüdischen Leben zu befassen und dessen Wirkungsweisen zu verstehen. Einen guten Zugang bieten hier vor allem regionale Erinnerungsorte, die sich mit der Geschichte des Holocausts vor Ort beschäftigen und dokumentieren, wie verbreitet Antisemitismus in der Vergangenheit einst gewesen ist. Der Besuch solcher Orte und die Arbeit in ihnen schärft den Blick für Antisemitismus in der Gegenwart, vor allem wenn er fachkundig begleitet erfolgt. Zum Verständnis trägt überdies auch die Beschäftigung mit Täterschaften bei. Menschen, die aktiv oder unterstützend Antisemitismus in unserer Gesellschaft verbreitet haben oder die aktiv die mörderische Maschine des Holocaust getragen haben, geben Anschauung, zu welchen Taten das Geistesgift des Antisemitismus bei Einzelnen, aber auch in der „Tätergesellschaft“ an sich führen kann. Dabei ist besonders prägnant, dass sich solche  Täterschaft durchaus auch unerwartet in der eigenen Familiengeschichte verborgen sein können. Das Projekt ”Damals ist heute – Auf den Spuren von Antisemitismus – Erinnerungsorte und Täterschaften” möchte im Jahresverlauf mit unterschiedlichen Angeboten bei den Zugangsweisen Raum und Möglichkeiten schaffen und zu einer gemeinsamen Spurensuche einladen, damit wir die Zeichen von Antisemitismus in der Gegenwart erkennen und ihnen zivilcouragiert begegnen können.

Inhalt/ Konzept:

Das Projekt besteht aus zwei Projektbausteinen:

Exkursionen zu Erinnerungsorten

In diesem Projekt sollen im Jahresverlauf verschiedene, fachlich begleitete Exkursionen zu Erinnerungsorten wie beispielsweise die Hamburger Gedenkstätten am Hannoverschen Bahnhof, am Bullenhuser Damm, im KZ-Neuengamme oder auch die Gedenkstätten in Kaltenkrichen, in Ahrensbök oder Neustadt organisiert werden.

Täterschaften in der Tätergesellschaft
In diesem Projekt soll überdies auch die Möglichkeit eröffnet werden, Täterschaften nachzuspüren, dokumentierte wie im Täterarchiv an der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, aber auch im Sinne einer fachlichen Anleitung, um selbst auch unbekannte Geschichten in der eigenen Familie erforschen zu können. Welche Rolle spielten die eigenen Vorfahren in der NS-Zeit? Waren sie Mitläufer, Opfer oder sogar Täter? Mit Unterstützung von Historiker:innen, Sozialwissenschaftler:innen, Psycholog:innen, Archivaren und recherchierender Enkel:innen soll diese Spurensuche der eigenen Historie durch Vorträge und Workshops unterstützt werden. Interessierten Teilnehmenden und/oder deren Verwandten möchten wir zusätzlich die Möglichkeit bieten, ihre eigene Geschichte zu erzählen und im Rahmen eines Podcasts oder einer Broschüre zu veröffentlichen. Hierbei wäre evtl. eine aufsuchende Beteiligung durch ehrenamtliche Projektbegleiter (z. B. ehem. Pastoren) angedacht. Das Projekt soll durch ein kulturelles Programm mit Lesung ergänzt werden.

Zielgruppe des Projektes:

Zielgruppe des Projektes sind alle Menschen, die sich aktiv mit den Erscheinungsformen von Antisemitismus auseinandersetzen wollen, sei es als Begleiter der Angebote, sei als Forschende.

Ziel des Projektes:

Das Projekt ”Damals ist heute” möchte sensibilisieren, sich aktiv mit Antisemitismus im regionalen und familiären Kontext zu beschäftigen.

Laufzeit: 01.02.2023 – 31.12.2023

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