Dialoge schaffen zur Shoa

2021-11-22
Posted in Projekt
2021-11-22 Mark Sauer

Projektträger: Verein Miteinander leben e.V.

Kurzbeschreibung:

Die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem bietet seit zwei Jahren die Möglichkeit, Ausstellungen zum Themenkomplex des Holocaust im Format ”Ready-To-Print” selbst herzustellen und nach Genehmigung auch zu zeigen. Es sind jeweils unterschiedliche Themen, die in Yad Vashem für dieses Ausstellungskonzept bearbeitet wurden, mit jeweils ausgewählten Exponaten. Es geht um Frauen, um Kinder, um die Shoa an sich oder auch um Bilder aus dem Lagerleben in Auschwitz. Die Ausstellungsrechte werden von Yad Vashem an ausgewählte Bildungsträger auf Antrag gewährt. Der Verein Miteinander leben e.V. hat sich als Projektträger des Bildungsprojektes ”ZUGÄNGE ERWEITERN – Bildungsnetzwerk Antisemitismus” um diese Rechte an drei Ausstellungen bemüht und auch erhalten, so dass er diese bis Ende 2022 frei einsetzen darf. In Kooperation mit der Volkshochschule Ratzeburg möchte mindestens zwei dieser Ausstellungen im Fördergebiet in öffentlichen Räumen (z.B. in der Stadtkirche St. Petri oder der Stadtbücherei) zeigen, möglichst zum 27. Januar 2022, dem Holocaust-Gedenktag, und nachfolgend auch für den Schuleinsatz im Fördergebiet, aber gerne auch darüber hinaus, nutzen.

Inhalt/ Konzept:

Ready2print ist ein neuartiges Konzept für Ausstellungen in Museumsqualität. Yad Vashem bietet Ausstellungen an, die auf einfache Weise selbst ausgedruckt werden können und zu einem Dialog über den Holocaust, seine universellen Dimensionen und seine Relevanz für unser heutiges Leben im 21. Jahrhundert einladen. Ready2print Ausstellungen werden als digitale Dateien in hoher Auflösung kostenfrei zur Verfügung gestellt. Anweisungen zu Druck und Aufstellung werden mitgeliefert. Ready2print Ausstellungen können so weltweit in Schulen, Synagogen, Kirchengemeinden, Universitäten, Bibliotheken und Gemeindezentren gezeigt werden.

Folgende drei Ausstellungen dürfen vom Verein Miteinander leben e.V. verwendet werden:


SHOAH – DER HOLOCAUST
Wie war es menschlich möglich?

Der Holocaust war ein präzedenzloser Genozid, der zwischen 1933 und 1945 von NS-Deutschland und seinen Kollaborateuren mit dem Ziel durchgeführt wurde, das jüdische Volk vollständig und systematisch zu vernichten. Die Ausstellung befasst sich mit den wesentlichen Aspekten des Holocaust. Sie setzt ein mit einem Blick auf jüdisches Leben vor dem Holocaust und endet mit der Befreiung der Konzentrations- und Vernichtungslager, die die Nazis auf dem gesamten Kontinent errichteten, sowie mit dem bemerkenswerten Willen der Überlebenden, zum Leben zurückzukehren. Die Panels bieten erklärende Textpassagen, durchwoben von persönlichen Geschichten über die Opfer, Zitaten, originalen Photographien und Abbildungen von Objekten.

LICHTER IM DUNKELN
Frauen während des Holocaust

Diese Ausstellung bringt die Stimme jüdischer Frauen während des Holocaust zur Geltung. Sie präsentiert Entscheidungen und Reaktionen der Frauen auf die brutale und bösartige Realität, der sie ausgesetzt waren. Die Ausstellung behandelt neun Schwerpunktthemen des alltäglichen Überlebenskampfes jüdischer Frauen: Liebe, Mutterschaft, Sorge für Andere, Weiblichkeit, Widerstand und Rettung, Freundschaft, Glaube, Essen und Kunst. Jeder Aspekt wird durch eine individuelle Geschichte verdeutlicht, die durch persönliche Dokumente oder Objekte widergegeben wird. So enthüllt die Ausstellung die konkreten Geschichten, die sich hinter historischen Ereignissen verbergen, und verleiht jenen, die in Finsternis und Anonymität versinken sollten, persönliche Gesichter und Stimmen.

STERNE OHNE HIMMEL
Kinder im Holocaust

Diese Ausstellung präsentiert das besondere Schicksal der Kinder während des Holocaust. Während des Holocaust machte die jüdische Gemeinschaft enorme gesellschaftliche und familiäre Umwälzungen durch. Kinder, die in dieser Realität aufwuchsen, verloren ihre Kindheit. Die Zeichnungen, Gedichte, Briefe und Spielsachen, die in dieser Ausstellung gezeigt werden, belegen die einzigartige Fähigkeit der Kinder, an der Macht des Lebens festzuhalten und der sie umgebenden Realität mit Kreativität, Phantasie und Optimismus zu begegnen.

Die Ausstellungen sollen mit Blick auf ihren Jahreseinsatz auf einem leichten und haltbaren Material gedruckt werden. In Frage kommt hier der Leinwanddruck auf Rahmen. Es entstehen mithin leicht hand- und präsentierbare Exponate, die gehängt oder auf Staffeleien sehr flexibel und den jeweiligen Räumlichkeiten angepasst gezeigt werden können.

Zielgruppe des Projektes:

Zielgruppe des Projektes sind Menschen aller Altersstufen, die sich mit der Geschichte der Shoa  auseinandersetzen möchten, verstehen wollen und sich von den Schicksalen berühren lassen. Ebenso sollen Jugendliche die Möglichkeit erhalten, im Kontext der Ausstellungen über diese dunkelste Zeit der deutschen Geschichte zu diskutieren und eine eigene Haltung zu finden.

Ziel des Projektes:

Ziel des Projektes ist es im Sinne des Konzeptes von Ready2print, über die Ausstellungen zum Dialog über den Holocaust, seine universellen Dimensionen und seine Relevanz für unser heutiges Leben im 21. Jahrhundert einzuladen.

Laufzeit: 01.12.2021 – 31.12.2021

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